Gerade mal 30 Straßen wurden in ganz (!) Jülich bislang nach Frauen benannt, dem gegenüber stehen rund 120 „Männerstraßen“. Ein Ungleichgewicht das die SPD Jülich in den kommenden Jahren ausgleichen wollte. Eigentlich selbstverständlich, Frauen sind gleichberechtigt und gleiche Repräsentation ist ein wichtiger Teil von Gleichberechtigung.
Eigentlich. Denn die Mehrheit aus CDU, UWG und FDP hat unseren Antrag abgelehnt, Straßen zukünftig primär nach Frauen zu benennen bis ein Ausgleich hergestellt ist.
Erstaunlich ist dabei insbesondere die Argumentation der drei Parteien: Wichtiger als das Geschlecht sei etwa der Bezug zu Jülich. Das ist neu! Ein solches Kriterium gab es für die bislang meist nach Männern benannten Straßen bislang nämlich nicht. SPD-Ortsvorsitzende Katja Böcking hielt dem entgegen, dass es doch fragwürdig sei, dass es z.B. keine Marie-Curie-Straße gibt. Zur Einordnung: Marie Curie hatte als erster Mensch sowohl einen Physik- wie auch einen Chemienobelpreis erhalten. Was auch für einen Mann eine Leistung gewesen wäre.
Obwohl nach dem SPD-Antrag von vornherein auch Ausnahmen von der Regel vorgesehen waren und um Jülich verdiente Männer auch weiterhin auf Straßennamen verewigt werden sollten, war seitens der CDU von „Holzhammermethode“ die Rede.
So viel Widerstand gegen eine Selbstverständlichkeit, die ohne jemanden auszuschließen oder zu benachteiligen umgesetzt werden sollte, ließ unseren Fraktionsvorsitzenden Harald Garding feststellen, dass scheinbar einige Mitglieder im Ausschuss ein „Problem mit Gleichberechtigung“ haben.
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