Das Jülicher Krankenhaus hat eine reale Aussicht auf Rettung. Geplant ist die Gründung einer Auffanggesellschaft, an denen als Mehrheitsgesellschafter die Beschäftigten und als Minderheitsgesellschafterin die Stadt Jülich beteiligt sind. „Hierin besteht eine Chance, dass wir nicht nur Zuschauer sind, was mit unserem Krankenhaus passiert. Wir haben jetzt die Möglichkeit, aktiv mitzuarbeiten“, so die SPD-Vorsitzende Katja Böcking. Ob das Krankenhaus wirklich erhalten werden kann, entscheidet allerdings der Sachverwalter der Kliniken – und dieser benötigt des Weiteren die Zustimmung der Gläubiger: Aktuell sind daher sowohl das Jülicher wie auch das Linnicher Krankenhaus von einer möglichen Schließung betroffen. Eines der beiden muss auf jeden Fall geschlossen werden – gemeinsam lassen sie sich nämlich wirtschaftlich nicht betreiben. Wenn es für das Jülicher Krankenhaus reicht, kommen auf die Stadt aufgrund ihrer Beteiligung an der Auffanggesellschaft jährlich Risiken im sechs- bis siebenstelligen Bereich zu, die aus dem regulären Haushalt zu bestreiten sind. Dies ist das kleinere Übel – angesichts der drohenden Versorgungslücke im Krankenhausbereich. Diese entstünde nämlich, wenn beide Krankenhäuser wegfallen. Deswegen sehen wir auch den Kreis Düren in der Pflicht, sich an der zu gründenden Gesellschaft zu beteiligen – lt. Gesetz ist die Krankenhausversorgung Kreisangelegenheit.
Es kann jedoch nicht das Ziel sein, dass Jülich auf Dauer ein kommunales Krankenhaus betreibt. Stattdessen soll in 3-5 Jahren ein neuer Träger gefunden werden. Zu diesem Zeitpunkt wird voraussichtlich das vom SPD-geführten Gesundheitsministerium geplante Konzept zur Finanzierung insbesondere kleinerer Krankenhäuser in Kraft sein. Damit wäre auch ein Haus wie Jülich wieder wirtschaftlich zu betreiben.
„Wir erkaufen uns damit schlicht etwas Zeit. Wichtig ist jetzt, dass wir an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter denken“, ergänzt Katja Böcking. Daher ist das Modell, dass die Beschäftigten die Mehrheit in der neuen Gesellschaft stellen, auch so attraktiv. „Wir sind in der sozialen Verantwortung sowohl für das Personal wie auch die Bevölkerung, damit ein Krankenhaus im Nordkreis Jülich sichergestellt ist.“
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